Sicherlich hat jeder von uns eine kleine Hausapotheke. Und jeder richtet sie auch persönlich ein. Je nach Belieben und Angebot stellen wir uns unseren eigenen Mix zusammen, der bei Krankheit schnell greifen soll. Dabei sind Pillen, Brausetabletten, oder Lutschpastillen nicht unbedingt Erfindungen der jüngeren Zeit. Bereits seit dem Mittelalter begegnen uns einige dieser Arzneiformen in den Überlieferungen.
Was wir heutzutage unter dem Begriff Hustensaft kennen, hieß ganz lapidar Trank. Um diesen herzustellen, benötigte man Wasser, Wein oder Essig als Basis. Damit konnte man einen Kräuterauszug herstellen, der zusätzlich mit Honig gesüßt und gleichzeitig konserviert wurde.
Manche Menschen verweigern ihre Medizin gerne, obwohl sie diese dringend benötigen. Meistens sind es Kinder, die wir gewissermaßen reinlegen müssen. Tiere sind in dieser Beziehung nicht anders und deswegen versteckt man die Medizin einfach in etwas zu Essen. Als Tortelli kannten unsere Vorfahren diese Art von Medizin bereits. Es waren kleine Törtchen, manchmal auch Kekse, in die zermahlene Kräuter eingebacken wurden. Sie konnten zudem zu Salben, Aufschlägen oder Tränke weiterverarbeitet werden.
Pillen sind ebenfalls keine Erfindung der Moderne. Im Mittelalter allerdings handelte es sich dabei nicht um kleine kompakte Kapseln, sondern um Tortelli im Miniaturformat.
Bonbons mit Salbei oder Kräutern sind besonders wohltuend bei Halsschmerzen. Diese Leckmitteloder auch Elektuarien, die aus Honig und Kräutern zubereitet wurden, waren sicherlich auch während der krankheitsfreien Zeit als Naschmittel beliebt.
Was ergibt eine Mischung aus
1. Schweineschmalz oder Butter
2. Getrockneten oder frischen Kräutern ?
Richtig! Eine Salbe. In einer Zeit, in der es weitaus schlimmere Gerüche gab, als eine Fritteuse je hergeben kann, störte es sicherlich niemanden nach eben jener zu riechen.
Das ganze wurde abgerundet durch Umschläge, welche meist aus Brot- oder auch Mehlbrei bestanden, Augenwasser,mit Kräutern vermischte Mineralien und Räucherungen, die der Inhalation dienten.