Wie kann es möglich werden, dass Generationen in vielen unterschiedlichen Lebensaltern zusammenwohnen und leben?
Die Bremer Heimstiftung wagte einen unbekannten Weg und alledie es wollten, gewannenviel. Es war ein großer Erfolg für die Stiftung und letztendlich entschied sich sie sich sogar dafür keine weiteren Heime mehr zu errichten. Die Entscheidung der Stiftung war wegweisend und leer stehenden Wohnraum gibt es gar nicht mehr. Ihr Erfolgsrezept heißt „Quartier“.
Eines der ersten Quartiere in Bremen war das „Haus im Viertel“. Es begann ganz klein, inmitten eines ganz normalen Wohnviertels. Die Bremer Heimstiftung schaffte ebenda barrierefreien Wohnraum und ein kleines Büro, indem immer ein Ansprechpartner – der sogenannte „Kümmerer“ – für die Anwohner vor Ort war. Oberstes Anliegen: das Leben selbst zu gestalten. Der Ansprechpartner hat zwar eine gewichtige Stimme, allerdings ist er kein grundsätzlicher Bestimmer! Nur durch Eigeninitiative und Eigenverantwortung können die angebotenen Lebensräume „lebendig“ gehalten werden. Gemeinsam handeln, einander helfen, kommunizieren, voneinander lernen, lachen und auch trauern.
Über die Jahre ist eine selbstorganisierte Gemeinschaft mit vielen Partnern entstanden:
- Bremer Heimstiftung als Wohnungsverwalter mit Kümmerern
- Deutsches Rotes Kreuz und Paritätische Dienste Bremens für die Pflege und Betreuung von Älteren und Behinderten
- Bremer Volkshochschule
- Montessori Kinderhaus
- eine buddhistische Glaubensgemeinschaft
- das Restaurant „bio biss“
Darüber hinaus haben sich viele kleinere und größere Gruppen zusammengefunden, welche ihren Hobbys und Interessen gemeinsam nachgehen. Somit ist ganz von selbst ein unsichtbares Netz entstanden, in welchem man sich sicher und geborgen fühlen kann. Und das in jedem Alter. Nicht die Pflege steht hier im Vordergrund, sondern das füreinander da sein, mit den Fähigkeiten die der jeweilige Bewohner einbringen kann und möchte.
Natürlich gibt es einen Notrufservice, welcher 24 Stunden am Tag erreichbar ist. Allerdings hat sich klar herauskristallisiert, dass es weniger Pflegenotfälle sind, weshalb um Hilfe gerufen wird, sondern es vielmehr um manchmal auch kleinere, alltägliche Probleme geht. In dieser Gemeinschaft gehen sich professionelle Fachkräfte, Ehrenamtliche, Leihen und viele andere gegenseitig und gemeinsam zur Hand.
Das Haus im Viertel versteht sich als Teil des Stadtteiles und somit sind sämtliche Angebote auch für die umliegende Nachbarschaft.
Dieser Weg war bis heute nicht immer nur von Freude geprägt, denn es gab auch viele Unstimmigkeiten zu klären. Letztendlich konnten wir für uns feststellen, dass sich dieser ungewisse Weg sehr gelohnt hat. Es herrscht im Viertel eine so positive und zufriedene Grundstimmung untereinander, dass man hier gerne sehr alt werden möchte und dennoch dabei im Herzen jung bleibt. Die Türen stehen für Interessierte jederzeit offen und wer selbst offen und tolerant ist, fühlt sich garantiert pudelwohl.
Die Möglichkeit Quartiere in ganz Deutschland zu besichtigen und bei Informationsveranstaltung mit den „Machern“ in Gespräch zu kommen bietet der CareTRIALOG. Die Organisation und Führung durch die Veranstaltung wurde und wird durch Frau Tanja Ehret und Frau Thordis Eckhardt geleitet. Hochprofessionell, informativ und doch leicht verständlich für jeden, wurde die Veranstaltung in Bremen organisiert. Auch Unternehmen, welche sich vor Ort vorgestellt haben, boten interessante und praktische Neuerungen für das Leben und Wohnen für die unterschiedlichen Generationen an. Unser Fazit: Ein Tag der sich gelohnt hat!
Quelle:
https://zukunftguteswohnen.caretrialog.de/