Pflege von Kindern und Älteren ist Frauensache? Häufig prägt dies immer noch vorrangig das Bild, vor allem in Deutschland.
Die meister der Frauen beklagen sich auch nicht über diese Aufgaben, sie sind sogar recht zufrieden damit. Doch was definitiv zu wenig ist, sind die aktiven Handlungen der verantwortlichen Politiker.
„Fast die Hälfte beklagt, dass sich Beruf und Pflege nur schlecht miteinander vereinbaren ließen. Und von den Frauen, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern, sehen knapp 80 Prozent den Staat in der Pflicht, für Verbesserungen bei der Vereinbarkeit zu sorgen.“
Die Wünsche der Mehrheit:
- bürokratische Hürden bei der Beantragung von Pflegestufen abzubauen
- eine bessere Berücksichtigung der Pflege bei der späteren Rente sowie,
- eine stärkere finanzielle Unterstützung für Haushaltshilfen
Hier die Reaktion der Politik auf eine bessere Vereinbarkeit:
„Um die bis zu 10-tägige Auszeit und das Pflegeunterstützungsgeld in Anspruch nehmen zu können, muss der nahe Angehörige voraussichtlich die Voraussetzungen einer Pflegebedürftigkeitim Sinne des §§ 14 und 15 SGB XI erfüllen. Die bloße Möglichkeit einer Pflegebedürftigkeit genügt nicht. Erforderlich sind Tatsachen, die darauf schließen lassen, dass der Eintritt einer Pflegebedürftigkeit überwiegend wahrscheinlich ist.“
Diese 10-tägige akute Auszeit wird häufig benötigt bei Familien, wo gerade ein Angehöriger pflegebedürftig wird und noch keine Pflegestufe besitzt.Eine Pflegestufe ist allerdings Voraussetzung für die Bewilligung dieser Auszeit. Im Durchschnitt dauert die Beantragung bzw. Bewilligung einer Pflegestufe locker zwei bis vier Wochen.
„Das Pflegeunterstützungsgeld wird auf Antrag, der unverzüglich zu stellen ist, von der Pflegekasse oder dem Versicherungsunternehmen des pflegebedürftigen nahen Angehörigen gewährt.“
Somit mussten bereits zwei Anträge ausgefüllt werden, einmal für die Pflegestufe selbst und dann für die geldliche Unterstützung.
„Als Pflegeunterstützungsgeld werden im Grundsatz 90 Prozent des wegfallenden Nettoentgelts gezahlt.“
Dieses Nettogehalt muss natürlich wider von Ihrem Arbeitgeber bestätigt werden, wodurch ein höherer Aufwand auf beiden Seiten entsteht.
Fazit für die Praxis:
Allgemein werden sich Männer oder Frauen eher selbst krankschreiben lassen und 6 Wochen unkompliziert ihre Angelegenheiten regeln. Was danach kommt, kann man dann immer noch sehen.
Aus unseren Erfahrungen heraus können wir bestätigen, dass gerade Frauen, welche noch dazu aus der Pflege kommen, auch die Pflege vorrangig in der Familie organisieren. Ob für Kinder oder ihre Eltern und Schwiegereltern, ihr Einsatz ist garantiert. Dies wird auch von uns als Vorgesetzte und als Familienunternehmen mit getragen.
Quellen:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article141176377/Sandwich-Generation-stoesst-an-ihre-Belastungsgrenze.html
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2014/10/2014-10-15-kabinett-vereinbarkeit-familie-pflege-beruf.html