Der erste Tag am neuen Arbeitsplatz. Vielmehr handelt es sich um mehrere sehr unterschiedliche kleine Arbeitsplätze, denn in der ambulanten Pflege sind die privaten Haushalte jedes Einzelnen so individuell wie einzigartig. Kleine und große, ordentliche und chaotische, gut schnuppernde und müffelnde Wohnungen. Ganz zu schweigen von den vielen abwechslungsreichen Vorlieben der jeweiligen Pflegebedürftigen und deren Angehörigen.
Eine neue Pflegeperson hat sich bei einem ambulanten Dienst nicht nur auf z.B. 50 neue Pflegebedürftige und ihre jeweiligen zusätzlichen Angehörigen einzustellen, Sie hat auch nochmal so viele unterschiedliche Umgebungen und Vorlieben einzuprägen. Wer dieser Berufung offen entgegnet, erlebt die Welt mit Sicherheit von einer seiner buntesten Seiten. Geschichten von Persönlichkeiten in Verbindung mit Orten der Erinnerungen geben Raum für Erfahrungsaustausch.
Natürlich gibt es auch Tage, an dem einem das Gefühl beschleicht es keinem Recht machen zu können. Gerade wenn man ganz frisch angefangen an. Oft beginnt eine Person eine neue Arbeitsstelle, weil die Alte nicht mehr die Vorstellungen erfüllt, welche man an den Beruf hat. Nun möchte man mit neuem Elan und viel Energie starten und schießt vielleicht das ein oder andere Mal am Ziel vorbei. Das vorrangige Ziel sind die Vorlieben und Gewohnheiten der jeweiligen Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen gerecht zu werden.
Auf Sätze die man z.B. warten kann in einer ersten Arbeitswoche sind häufig:
„Also Frau A. möchte ich nicht wider bei mir sehen, die Waschlappen wurden falsch benutzt und der Spiegel war nach dem Rasieren meines Mannes total verschmutzt.“
„Die Neue braucht nicht mehr kommen, alle drei Tage kam sie 15 Minuten später.“