„Wichtiger als Möbelrücken seien alte Rituale und die nötige Sensibilität im Umgang mit den Betroffenen und ihrer Krankheit.“ (Apothekenumschau 15. Juli 2017 B)
Vor einiger Zeit berichteten wir über eine alternative Möglichkeit der Essenzubereitung, gerade für Menschen mit Schluckbeschwerden oder dementieller Erkrankung.
Blogbeitrag 15-2017: Essen wird vergessen
Diese Woche stellen wir das Thema „Möbelrücken“ in den Mittelpunkt. Im sehr jungen und im fortgeschrittenen Alter kann das eigene traute Heim schnell zur Gefahr werden. Während Kleinkinder alles erst einmal erlernen müssen, lauern im Alter, egal ob mit oder ohne Demenz, diverse Fallen im Haus. Teppich, Balkontür, Putzmittel...
Das größere Problem dabei ist allerdings das Verständnis für die „neuen“ Lebensumstände. Die eigenen Räumlichkeiten lassen sich, sofern man die Problemstellen kennt, absichern. Aber gerade im Alter möchte man die gewohnte Umgebung nicht mehr als nötig verändern. Bei Demenz verschärft sich die Situation dramatisch, denn die umgeräumte Wohnfläche ist gleichzeitig eine ungewohnte Umgebung und kann Ängste hervorrufen.
Freunde und Angehörige meinen es gut, wenn das Zuhause „sicher“ gemacht werden soll, nur eben werden diese gutgemeinten Handgriffe als von Demenzerkrankten als falsch empfunden, gerade weil die bisherige Ordnung erheblich durcheinandergebracht wird. Tragisch ist, dass ausgerechnet die angebotene Hilfe als Gegenteilig missgedeutet wird.
Stolperfallen wie Teppiche sollten deshalb nur schrittweise entfernt werden. So besteht die Möglichkeit sich an die Veränderung sanft zu gewöhnen.
Quelle:
Apothekenumschau 15. Juli 2017 B