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Channel: GPS - Gesundheit, Pflege und Soziales
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83-2014: „Die Welt zurechtbiegen“

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Gute Nachrichten aus Österreich! Die Überalterung der Gesellschaft im Zuge der demografischen Entwicklung kann mit links und 40 Grad Fieber gesehen werden. Alles ein Klacks!Was sich im ersten Moment schön anhört, hält der näheren Betrachtung kaum stand. Die Ausgangsthese lautet:

„In Zukunft werden die Alten gesünder und produktiver sein und verbrauchen sogar insgesamt weniger Energie. Bis es soweit ist, gilt es zwar noch eine Übergangsphase zu überbrücken - aber der Aufschwung sei schon absehbar.“

Die Generation der Babyboomer (1955 bis 1968) erreichen mit einem gewaltigen Schwung, in kurzen Abständen, das Rentenalter und potentiell die näher rückende Pflegebedürftigkeit. Im Gegenzug verbrauchen die Alten aber weniger CO². Zudem werden die Menschen auch gesünder und damit bleiben sie länger produktiv. Es klingt nach einer Milchmädchenrechnung, die zwar auf der Auswertung vielerlei Daten basiert, im Prinzip aber jede Menge Lücken aufweist. Hier noch ein Beispiel:

„Während Menschen im Durchschnitt 63 Prozent ihrer Lebenszeit ohne Hilfe auskommen, werden es 2050 laut der Studie schon 80 Prozent sein. Diese gewonnene Zeit könnten Alte nutzen, um zu arbeiten oder sich ehrenamtlich zu engagieren.“

Der fehlende Nachwuchs soll der Studie zu Folge durch eine bessere Bildung ausgeglichen werden. Dadurch, dass viel mehr Menschen einen Hochschulabschluss haben, sollen diese auch wesentlich produktiver sein. Die Sicht galt der Wirtschaft und das nur oberflächlich. Es wird sich z.B. kaum ein Doktor der Wirtschaftsökonomie als Reinigungskraft verdingen wollen. Obwohl klar ausdrückt sei, dass Reinigungskräfte wichtige Grundbedürfnisse der Menschen erfüllen, zum Beispiel jene nach Ordnung.

Aktuelle Prognosen zeigen aber, dass gerade Demenzerkrankungen anwachsen werden. Zudem soll die Zahl der Pflegebedürftigen dramatisch steigen. Bereits jetzt nehmen Übergewicht und die damit verbundenen Krankheiten zu. Zwar achten immer mehr Menschen auf ihren Lebensstil, ob diese allerdings für eine positive Wende ausreichen, bleibt abzuwarten. Soziale Berufe werden und müssen mit der alternden Bevölkerung an Bedeutung gewinnen. Die vorliegende Studie zeichnet kein düsteres, aber ein trauriges Bild der Zukunft. Vielleicht wäre es jedoch ratsamer, in Zukunft den Menschen Umweltplaketten zu verleihen, statt sich um die wichtigen Dinge zu sorgen.

 

Quellen:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/demografie-alte-werden-gesuender-produktiver-und-umweltfreundlicher-a-993540.html

http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0108501

 

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